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Sport- und Veranstaltungskomplex – Diplom

ECKDATEN

Status: Entwurf

Nutzfläche: –

Art: Architekturentwurf – Diplom, Masterarbeit

Fertigstellung: –

 

INTRO
In den letzten Jahren hat sich in Bulgarien viel verändert: Sofia beginnt langsam das Gesicht einer modernen, europäischen Hauptstadt anzunehmen. 2009 gewinnt Sofia den Preis für die lebenswerteste Stadt Bulgariens. Der Flughafen wurde umgebaut und vergrößert, das U-Bahnnetz wurde ausgebaut und ein internationaler Wettbewerb für ein zweites Verwaltungszentrum ausgeschrieben. Langsam ist es an der Zeit, an die Möglichkeiten zum Ausbau kultureller und sportlicher Aktivitäten zu denken und diese Bereiche massiv zu verbessern. Immer mehr weltberühmte Stars wollen Sofia zu ihrer Bühne machen, aber die alten Räumlichkeiten und das Stadion entsprechen schon lange nicht mehr den Anforderungen an Sicherheit und Größe, die große Veranstaltungen verlangen. Deshalb benötigt Sofia dringend einen neuen und allen modernen Anforderungen entsprechenden Sport- und Veranstaltungskomplex.

STANDORT

Das gewählte Grundstück befindet sich direkt im Zentrum von Sofia auf dem Gebiet des ehemaligen Stadium „Junak“. Der Bauplatz ist einerseits vom Nationalstadion „Vassil Levski“ – der größter Sportstätte in Bulgarien, und andererseits von der Technischen Universität für Architektur, Bauwesen und Geodäsie, dem Gebäude der “National Radio”, der biologischen Fakultät der Universität Sofia und dem Bezirksgericht Sofia umschlossen.
Der gewählte Standort stellt einen überaus wichtigen Verkehrsknotenpunkt dar: Direkt vor dem Grundstück verläuft eine der größten und bedeutenden Verkehrsachsen der Stadt, die die Bezirke in der Peripherie mit dem Zentrum verbindet. In unmittelbarer Nähe gibt es Autobus- und Straßenbahnhaltestellen. Im Mai 2009 wurde eine U-Bahnstation der ersten Metrolinie eröffnet.
Das Grundstück liegt direkt am größten Park in Sofia, dem „Borisova Gradina“. Er ist ein bekannter und äußerst beliebter Ort für alle Einwohner der Hauptstadt und bietet zahlreiche Sport- und Kulturaktivitäten.
Der Bauplatz verfügt über eine gute Verkehrsanbindung sowohl für PKW´s als auch für eine Anfahrt mit öffentlichen Mitteln. Darüber hinaus ist er ein allseits bekannter Ort mit langen kulturellen und sportlichen Traditionen.
ENTWURF

Ein Kernthema des Entwurfs stellt die Integration des Gebäudes im Park dar. Dabei sollen Assoziation mit der Natur hervorgerufen werden. Die Idee der Gebäudehülle spiegelt die Form eines Blattes wider und reflektiert von einer Seite die Form der Parkanlage, der Bäume und Pflanzen. Von der anderen Seite unterstützt die runde, weiche Form die Typologie des Saals, die gute Sichtverhältnisse von allen Sitzplätzen gewährleistet.

Um die Leichtigkeit und die frei Form des Blattes interpretieren zu können habe ich mich bei meinem Projekt für eine Membrankonstruktion entschieden. Die Membran als Baumaterial für große, stützenfreie Räume hat in den letzten Jahren wegen seiner Eigenschaften stark an Popularität gewonnen.
MULTIFUNKTIONALITÄT

Maßgebend für den Entwurf der Halle für Sport- und Kulturveranstaltungen war die Wichtigkeit der Multifunktionalität. Aufgrund meiner Recherchen habe ich mich für einen Veranstaltungskomplex mit zwei Sälen entschieden, die unterschiedliche Charakteristiken haben. Sie sollen die Möglichkeit bieten, den Komplex gleichzeitig für verschiedene Veranstaltungen zu bespielen. Beide Säle werden so geplant, dass sie eine ähnliche Form, Konstruktion und Organisation aufweisen und sich durch ihre unterschiedlichen Funktionen unterscheiden.

GROSSER SAAL

Öffentlichen Bereich

Die Eingangshalle befindet sich auf der Ebene ±0,00. Vor dem Haupteingang kommt man durch den Windfang in den Kassenbereich. Hier gibt es auch Kassen, die von außen zugänglich sind, was ein Abholen der Karten ausserhalb des Betriebes ermöglicht. Geht man weiter, gelangt man in ein großzügiges Foyer. Zwei große Treppen und vier Lifte führen die Besucher von dort auf die Ebene -4,00, wo sich die Garderoben und zwei große Sanitäranlagen befinden. Im Foyer im Erdgeschoß wie auch im zweiten Obergeschoß stehen mehrere Garderobenspinde für die Gäste zur Verfügung. Im Erdgeschoß befinden sich die Plätze für behinderte Besucher sowie die für sie speziell eingerichteten Sanitäranlagen. Im hinteren Bereich des Foyers gibt es zwei große Bars. Von hier aus führen weitere Treppen und Lifte in das Untergeschoß, wo sich öffentliche Sanitärbereiche befinden.
Im ganzen Foyer stehen mehrere bequeme Sitzmöglichkeiten zur Verfügung: Eine gemütliche Lounge und Bars, wo sich die Gäste vor, während und nach den Vorstellungen aufhalten können. Mittels Aufzügen und Treppen kommt man auf Ebene +5,30. Hier liegen die VIP-Räumlichkeiten und die Bereiche für die Presse. Auch auf diesem Geschoß gibt es zahlreiche Bars und Verweilflächen für die Besucher. Jeder VIP-Raum ist zusätzlich mit Tischen, Stühlen und Minibars ausgestattet; die Bereiche werden mittels Wänden voneinander getrennt und schaffen so intime, exklusive Räumlichkeiten. An die vordere Seite gibt es Glasschiebetüren. Vor jedem VIP-Raum befinden sich zwei Reihen an Sitzplätzen für die Gäste, die sich die Veranstaltung aus nächster Nähe ansehen wollen.
In den Bereich im zweiten Obergeschoß (Ebene +10,00) kommt man mittels Treppen und Lifte, der wieder öffentlich zugänglich ist. Im vorderen Teil gibt es die Sanitäranlagen, dahinter befinden sich Bars und Sitzmöglichlichkeiten. Über Treppen geht man auf die Terrasse, wo man bei schönem Wetter verweilen kann und es einen zusätzlichen Barbereich gibt.

HALB-ÖFFENTLICHEN BEREICH – Medien, Künstler, Sportler

Der Zugang zum halb-öffentlichen Bereich erfolgt über den hinteren Teil des Gebäudes. Hier befindet sich der Personalparkplatz. Von dort gelangt man in das große Foyer, wo sich eine Lounge und eine kleine Bar befinden. Zwei Lifte führen entweder in die Untergeschoße, wo die Umkleideräumlichkeiten für die Sportler sind, die mit Bädern, WC- Anlagen und einem Massagenbereich ausgestattet sind, oder in das zweite Obergeschoss, das als Bereich speziell für die auftretenden Künstler vor und nach ihren Auftritten dient. Hier gibt es die Garderoben für die Künstler, die jeweils über eine eigene Sanitäranlage und einem Bereich zum Erholen, sowie einen großen Aufenthaltsort mit Tischen und Sofas, verfügen. Das erste Obergeschoß teilt sich in den Hallenmanagementbereich und in die Konferenzräume für die Presse.

PRIVATEN BEREICH – Personal

Zu diesem Bereich kommt man wieder über das große Foyer, das im Erdgeschoß gelegen ist. Hier sind die Räume für das Reinigungs- und Technikpersonal untergebracht, sowie die Räumlichkeiten für die Feuerwehr und das Sicherheitspersonal. Auf dieser Ebene befindet sich neben der Küche alle dazugehörigen Lagerräume wie Kühl-, Getränke- und Leergutlager. Die Küche ist für die schnelle Vorbereitung und das Aufwärmen von gelieferten Speisen ausgestattet. Das Essen, das hier vorbereitet wird, wird ausschließlich den Künstlern, Berichterstattern und VIP- Gästen serviert. Neben der Küche gibt es die Umkleideräume und Sanitäranlagen für das Personal. Ein Lift ermöglicht das Bringen von Essen zu den darüber liegenden Geschoßen. Direkt hinter dem Saal verläuft ein Gang, der die beiden Teile des Gebäudes verbindet und das Transportieren von Getränken vom Lager in die Bars erlaubt. Die Anlieferung der Küche erfolgt im Untergeschoß, wo sich auch die weiteren Lagerräumlichkeiten für den Saal, die Technikräume und Magazine befinden.

KLEINER SAAL

Die Organisation sowie die Aufteilung in öffentliche, private und halb-öffentliche Räume vom kleinen Saal erfolgt in ähnlicher Reihenfolge wie im großen Saal. Der Haupteingang, die Eingangshalle und der Kassenbereich befinden sich im Erdgeschoß. HIer befinden sich je nach Art der Veranstaltung vier bzw. fünf Eingänge in den Saal. Die Garderoben und die Sanitäranlagen für die Besucher sind im Erdgeschoß und ersten Obergeschoß verteilt. Es gibt zwei erforderliche Notausgänge und Fluchtwege, die die Gäste vom ersten Obergeschoß sicher ins Freie geleiten. Die Besucher gelangen mit zwei Aufzügen und Rolltreppen in die übrigen Geschoße. Im ersten Obergeschoß befinden sich ebenso Besucherbalkons, die als Bereiche für Journalisten und der Regie geplant sind. Im Foyer befinden sich mehrere ruhige Lounge- Bereiche und “Chill-Out”- Flächen für die Besucher.
Im rückseitigen Teil des Gebäudes ist der Personal- und Künstlereingang angeordnet. Die Anlieferung erfolgt im Untergeschoß, wo die Lager- und Technikräume untergebracht sind. Im Erdgeschoß gibt es die Küche samt Personalbereich sowie die Einrichtungen für die Bühne. Im ersten Obergeschoß sind die Räumlichkeiten für die Verwaltung, Sicherheit und die Konferenzräume für die Presse geplant. Die Künstlergarderoben sowie deren Aufenthaltsbereich liegen im zweiten Obergeschoß.

Info_

Ort:

Sofia, Bulgarien

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